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  • AutorenbildAndreas

Ãœber den Wolken - von Japan nach Island

Ich habe selten einen so guten und spannenden Manga gelesen. Und dabei wusste ich nicht, was mich erwarten wird. Es ist schließlich nicht als gewöhnlich einzustufen, wenn ein Manga seinen Haupthandlungsort nach Island verlegt.


Ich war also begeistert von Folge den Wolken nach Nord-Nordwest 01, denn die Geschichte ist fesselnd und die Story entwickelt sich nicht nur logisch, sondern auch glaubwürdig. Dazu ist


Inhalt


Kei ist eigentlich Japaner, aber die Wirrungen des Lebens haben ihn zu seinem Großvater nach Island verschlagen. Dort hält er sich einigermaßen mit Detektivarbeit über Wasser. Als ihn die Nachricht erreicht, dass seine noch lebenden Verwandten und sein Bruder verschwunden sind, bricht er in Panik aus und macht sich auf die Suche. Er findet seinen Bruder schließlich, aber mit ihm auch eine Menge Probleme und Geheimnisse.


Rezension


Der Blick auf diesen Manga beginnt für mich mit einem Blick auf das Cover, das ich außerordentlich gelungen fand. Ich wollte das Buch unbedingt kaufen, denn ich war überwältigt davon, dass sich Aki Irie dazu entschieden hat nicht nur isländische Wörter und Sätze darzustellen, sondern auf der Rückseite auch noch Vokabeltraining anbietet. Klasse! Genau das Richtige für mich.



Auch am Gratis-Comic-Tag war Folge den Wolken nach Nord-Nordwest mit dabei!


Die Zeichnungen sind für mich ideal. Ich mag den Zeichenstil sehr. Es sind klare Zeichnungen. Sie wirken sehr erwachsen und lassen Kei sehr vernünftig und zielgerichtet aussehen. Der Manga kommt mit sehr wenig Fan-Service aus, was ich sehr angenehm empfand. Die Nacktszenen waren mit der Story verwoben, was ebenfalls vorteilhaft wirkte.


Der Aufbau der Story war absolut stark. Ich wurde ganz langsam, typisch skandinavisch, in diese Geschichte mit hineingezogen. Dann nimmt die Turbulenz zu und am Ende sind doch ein paar spannende Wendungen und Überraschungen verpackt, die eigentlich das Gefühl bewirken, gleich weiterlesen zu wollen.


Die Mischung aus Island, Japan und französischem Charme war für mich gut gewählt, denn das lockerte das japanlastige Inhaltsgewölbe doch bedeutend auf. Kei hatte offenbar schon in der frühen Kindheit eine problematische Beziehung zu seinem Bruder. Diese psychologische Variante wird klar als Pfeiler für die weitere Handlung gesetzt und wir dürfen uns auf einen Bruder-Konflikt freuen, der es in sich haben könnte.


Einziges störendes Element: Kei kann mit Autos und mit-was-weiß-ich-noch reden! Das hätte sich der Autor sparen können, es fügt der Geschichte nichts wirklich Wichtiges hinzu.


Wirkung


Der besondere Zauber des Buches ging nicht von der Spannung aus, sondern von dem extrem entspannten Beginn. Obwohl Kei sein Auto in den Graben fährt, lässt ihn das weitgehend kalt. Im Gegenteil er bewundert die spektakuläre Landschaft und fühlt sich mit dieser Zwangspause, die ihn sogar eine Nacht im Auto schlafen lässt, eigentlich ganz wohl. Eine ganz eigenartige, aber sehr angenehme Faszination macht sich beim Lesen breit.


Fazit


Der Manga erhält von mir eine eindeutige Kaufempfehlung. Ich hatte so viel Spaß beim Lesen, dass ich gar nicht anders kann, als dies so auszusprechen. Es kann keine nachhaltigen Abzüge geben, daher gebe ich 4,5 von 5 Punkten. Wer es nicht glaubt, kann sich hier die Leseprobe anschauen.


Ich freue mich sehr auf den zweiten Band und würde mir wünschen, dass dieser Mangastil sich öfter auf dem europäischen Markt zeigen würde. Ein Manga, der in Deutschland spielt, wäre doch auch einmal etwas völlig Neues. Ich warte.


Aki Irie

Carlsen Manga

248 Seiten

12 Euro

Softcover

ab 14 Jahren


*Diese Rezension enthält Werbung. Die Werbelinks führen zu Amazon. Ich nehme am Partnerprogramm teil und erhalte eine kleine Provision für einen Kauf, ohne dass euch Nachteile dadurch entstehen. Ihr unterstützt so diesen Blog und die damit auftretenden Kosten. Vielen Dank!


© Carlsen Manga (Coverabbildung)

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