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  • AutorenbildAndreas

The Fall - Endzeit in der Schweiz

Ein Beitrag von Maren Dickmann


Der Künstler hinter dem Werk, The Fall, ist Jared Muralt. Er ist 1982 in Bern (Schweiz) geboren und arbeitet seit 2006 als freischaffender Illustrator und Comiczeichner in Bern. An der Comic-Serie arbeitet er seit 2016. 2009 gründete er mit Freunden die BlackYard Studios, aus dem einige Zeit später der Tintenkilby Verlag hervorging.


Die Ausgangslage für Jared Muralts Erzählung bilden eine Weltwirtschaftskrise und globale Konflikte. Chaos, Krankheit, Armut und Elend greifen auf die Industriestaaten über und bilden den perfekten Nährboden für eine Grippe pandemischen Ausmaßes.


Die Hauptfiguren in dieser Graphic Novel sind Liam mit seiner Frau Maria und den Kindern Sophia und Max. Maria, die im örtlichen Krankenhaus arbeitet, war das einzige Mitglied der Familie, das sich nicht angesteckt hatte. Maria kommt von ihrer Schicht im Krankenhaus nicht nach Hause.


Dabei schien die Sommergrippe, die nahezu jeden gepackt hatte, endlich vorüber zu sein. Doch die Freude darüber, die Grippewelle endlich überstanden zu haben, schlägt schnell ins Gegenteil über: Ein hartnäckiger, offensichtlich resistenter Virenstamm setzt sich durch und breitet sich seuchenartig aus.

Innerhalb kürzester Zeit eskaliert die Situation. Menschen sterben. Der Tod ist das prägende Stadtbild.

Was folgt sind Anarchie und Chaos. Gebiete werden unter Quarantäne gestellt – Die Ehefrau bleibt unerreichbar, Erklärungen bleiben aus. Lebensmittel verknappen, Zonen werden nicht mehr versorgt, und der Egoismus der Menschen entfesselt sich als instinktiver Überlebenswille. Das Militär dominiert das Stadtbild, es entstehen Sadismus und unberechenbare Allianzen. Kapitel 3 endet mit dem Aufbruch der Familie und ihrem Versuch, die Quarantänezone zu verlassen, um bei den Großeltern in den Bergen Schutz zu finden.


Die Atmosphäre ist bedrückend, der Himmel oft bedeckt, verschleiert und rauchbenetzt. Wir begleiten die Charaktere durch die Jahreszeit Sommer und hinein in den Herbst. Die Farben sind eine Mischung aus gedämpften Rosa- und Blautönen. Die Zeichnungen sind realistisch und detailorientiert - Es gibt viel in den Bildern zu entdecken/ zu lesen.


The Fall präsentiert ein ausgewogenes Verhältnis von Sprache und Bild. Schauplätze findet man mit deutscher Sprache aber einer klaren Orientierung hin zum englischen Sprachraum und einer Tendenz zum amerikanisierten Stil. Ob „Death to Kapitalism“ oder „Beggars breed and rich men feed the black sheep“, Sozialkritik begegnet man häufig; sie findet sich im öffentlichen Raum im Kontext von Beschilderungen und zahlreichen Graffitis.


The Fall ist, soweit man es Bd. 1 entnehmen kann, eigentlich eine klassische Filmgeschichte, wie ich sie schon zu Haufe von amerikanischen Produktionen kenne. Und doch oder auch vielleicht deshalb hat sie mich gepackt. Denn sie ist grandios gezeichnet und beschreibt ein Szenario, welches mich schon immer zum Nachdenken angeregt hat: Was würde passieren, wenn die Ordnung, so wie ich sie kenne, plötzlichen ins Chaos verkehrt würde? Ich möchte wissen, wie es weitergeht und freue mich bereits auf den 2. Band…


Kapitel 1 – 3 sind seit Juli auch als Einzelausgaben für 6,50 EUR erhältlich. Dies wäre mir aber zu wenig Lesestoff gewesen. Deshalb empfehle ich Bd.1. im Softcover für 15,80 EUR mit 64 farbigen Seiten. Eine Leseprobe gibt es u.a. beim Peter Poluda Medienvertrieb (PPM).



Jared Muralt

Tintenkilby Verlag

64 Seiten

Softcover


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