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  • AutorenbildAndreas

Klassiker ReRead: Bruno Brazil rettet die Welt mit dem Kommando Kaiman

Aktualisiert: 10. Sept. 2019

Mit Kommando Kaiman geht der französische Topagent Bruno Brazil zum zweiten Mal an den Start. Der All Verlag hat sich auch diese Serie vorgenommen und setzt damit einen zweiten Klassiker ins Rennen um die Gunst der Leser. Der zweite Band hat qualitativ gegenüber dem Debüt (Bruno Brazil 1: Der Hai, der zweimal starb)noch einmal zugelegt und besonders die Einführung der Kommando-Truppe um Bruno Brazil herum wertet die Geschichte um einiges auf.




Bruno Brazil 2: Kommando Kaiman

Inhalt


Eine unerkannte Macht schafft es weltweit das Fernsehprogramm zu stören und einen Kaiman als Einzelbild in das Unterbewusstsein der Bevölkerung einzubrennen. Die Macht des Fernsehens ist so groß, dass Bruno Brazil zur Hilfe gerufen wird. Mit einer selbstzusammengestellten Eingreiftruppe soll er den Schurken ausfindig machen und neutralisieren, ehe die Satellitenintervention dazu führen kann, dass erheblich problematischere Botschaften an die Welt verschickt werden können. Ein Abenteuer im brasilianischen Amazonas-Gebiet beginnt.



Stil


Der Stil von William Vance bleibt klassisch-realistisch und ähnelt damit sehr dem ersten Band. Die Farben Grau und Braun dominieren in diesem Band. Ich fand es sehr erstaunlich, dass in einem Band, der auch im Amazonas-Gebiet spielt, die beiden Farben Grün und Blau fast gar keine Rolle spielen.


Story


Die Storyline war diesmal stringenter erzählt als noch im ersten Band. Die Angst vor versteckten Fernsehbotschaften war damals real, denn der Fernseher hatte sich bereits auf den Weg gemacht die ganze Welt zu erobern. In den heutigen Zeiten würde wohl niemand auch nur im entferntesten unruhig werden, nur weil plötzlich ein Kaiman im Bild auftaucht.


Die Geschichte kann an diesen Stellen etwas hölzern wirken, da der Leser hier erkennt, dass Bruno Brazil etwas in die Jahre gekommen ist. Wer sich aber auf die 70er Jahre einlassen kann, wird hier weiterhin ungebremsten Lesespaß empfinden.



© All Verlag (Cover und Abbildungen)


Rezension


Die Geschichte ist erneut an dem weltweiten Erfolg von James Bond orientiert. Bruno Brazil bleibt der Überagent des französischen Geheimdienstes. Nun aber bedient sich Autor Louis Albert eines Kniffs, in dem er ein Team einführt. Nach eigener Aussage lehnt er dieses Team an die Idee der „Glorreichen Sieben“ an, die im Kino ein Welterfolg waren.


Die neuen Teammitglieder haben besondere Fähigkeiten, die sie dazu befähigen, in unterschiedlichen Situationen äußerst nützlich zu sein. Es handelt sich dabei um den Sprengstoffexperten Gaucho Morales, Brunos jüngeren Bruder Billy Brazil, den Draufgänger Big Boy Lafayette, die vom Geist des Indiana Jones beseelte Peitschenlady Whip Rafale und der schnellschießende Cowboy Texas Bronco. Allesamt keine Musterbürger, aber eben effektiv, wenn es um gefährliche Aufträge geht.


Die Geschichte wird vorwärts erzählt und nach einer Einführung in die Problematik, bei der Albert noch einmal dem Leser erklärt, dass die Gefahr von subtilen Botschaften im Fernsehen durchaus authentisch ist, geht es schnell zur Sache. In der Kürze der Zeit geht Albert direkt zum finalen Endkampf über und lässt bewusst Storyelemente eines James Bond-Films aus (verschiedene Handlungsort, amouröse Abenteuer, spektakuläre Coups der Bösewichte). Diese Elemente hätten Bruno Brazil dann wohl auch zu einem legendären Geheimagenten werden lassen und den Comic noch besser.


Fazit


Für die Fans von Bruno Brazil ist der Band natürlich eine schöne Addition zur Sammlung. Auch die Fans von James Bond und entsprechenden Spionagegeschichten à la John Le Carré kommen auf ihre Kosten. Ich halte es aber für unabdingbar, dass der Leser irgendeine Beziehung zu den Siebzigern haben sollte, ansonsten wird er keine inhaltliche Bindung zum Text herstellen können.


Ich vergebe für die lesenswerte Geschichte 3,5 von 5 Sternen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und werde auch den dritten und vierten Band lesen, sobald sie im September erschienen sind. Bruno Brazil ist ein Klassiker, der diesen Titel wahrlich verdient hat.


Louis Albert / William Vance

68 Seiten

Hardcover

15,80 €





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