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  • AutorenbildAndreas

Texas Jack vs Gunsmoke - Heldenepos in Wyoming

Die Legende von Texas Jack wurde vom Splitter-Verlag im vergangenen Monat aufgegriffen, um eine Graphic Novel zu veröffentlichen, die den Wilden Westen genau so präsentiert, wie wir ihn aus allen gängigen Genreklassikern kennen. Es gibt das Gute und das Böse. Beide geraten in einen Kampf miteinander und am Ende siegt das Gute, zumindest irgendwie.


Dimitri Armand ist der verantwortliche Zeichner. Er taucht die Geschichte in klassische, realistische Zeichnungen, die von vielen matten Farbtönen ümgeben defintiv eine Pionieratmosphäre erschaffen. Wundervolle Landschaftsbilder sind daher in großer Anzahl zu finden. Pierre Dubois verleiht der Geschichte als Szenarist ihre Tiefe.



Gunsmoke ist der gefürchtete Bandit in den Weiten Wyomings / © Splitter-Verlag


Inhalt


Der Wilde Westen wird langsam erschlossen und die Zivilisation kehrt ein. Dabei kommt es natürlich auch zu finanziellen Interessen verschiedener Parteien. Der Outlaw Gunsmoke ist ruchlos und schreckt für ein paar Dollar vor nichts zurück. Der in einer Zirkusshow mit seinen Freunden agierende Texas-Jack ist ein Held, der keine Heldentaten mehr vollbringt. Dennoch wird die Schauspiel-Truppe zu Hilfe gerufen gegen den berüchtigten Gunsmoke. Eine wahre Odyssee durch den Westen beginnt mit schmerzhaften Erlebnissen für beinahe alle Beteiligten.


Rezension


Das Buch erinnert mich an unzählige Western-Filme, die ich als Kind gesehen habe. Es ist der immer anhaltende Kampf zwischen Gut und Böse, der schon Generationen vor dem Fernsehschirm gefesselt hat. Texas Jack ist daher auch nicht mehr als ein Western, der eine solide Machart verfolgt und wenig Spektakuläres bietet.


Es ist die Geschichte von Helden, die keine Helden sind, in den entscheidenden Momenten aber heldenhaftes tun. Texas Jack ist Geschäftsmann, er betreut seine Geschäftsidee und, obwohl er schnell mit dem Colt umgehen kann, ist weit davon entfernt ein echter Revolverheld zu sein. Trotzdem lastet die Bürde des Helden auf ihm. Er trägt sehr schwer daran, ist aber die Figur der Geschichte, die die größte Entwicklung durchmacht. Am Ende überrascht er alle.


Die Geschichte hat streckenweise ihre Längen. Besonders lange wartet der Leser auf die Konfrontation mit Gunsmoke, der am Anfang als Bösewicht aufgebaut wird, dann aber lange aus der Geschichte verschwindet. Er war fast so lange weg, dass ich schon befürchtete er sei nun auch im MCU gelandet.



Gunsmoke schreckt vor nichts zurück / © Splitter-Verlag


Am Ende kommt es dann aber doch zum großen Showdown, der sich extrem spannend las und mit echten Überraschungen aufwartete. Von diesen Szenen hätten es für meinen Geschmack gerne ein paar mehr sein dürfen.


Gelungen war die Integration von Marshall Sykes in die Geschichte. Es handelt sich hierbei um die Hauptfigur aus einer vorherigen Kooperation der beiden Autoren. Sykes ist cool und abgewichst. Er weiß, wie der Hase läuft und hat seine Auftritte immer dann, wenn er gebraucht wird.


Wirkung


Ich hatte etwas völlig anderes erwartet. Inhaltlich hatte ich mich eingestellt auf eine Geschichte über Texas Jack Vermillion, einen Revolverhelden, der in den Dunstkreis der Legenden um Wyatt Earp gehört. Nichts von dem traf zu, was mich ein wenig enttäuschte.

Die Geschichte ist dennoch packend in der Schlussphase, wenn ich sie auch nicht so durchgängig weglesen konnte. Einige Passagen schienen mir etwas langatmig.


Fazit


Ich kann dieses Werk nur bedingt empfehlen. Die echten Western-Fans werden sich mit diesem Buch sehr gut anfreunden können und an der Auseinandersetzung mit Gunsmoke durchaus Gefallen finden. Es sind ja auch alle klassischen Elemente vorhanden. Wer sich aber nicht so sehr für Western interessiert, wird hier nur holprig einen Einstieg haben.


Das Buch erhält von mir 3 / 5 Punkten und ich finde es persönlich gut, dass die Geschichte abgeschlossen erzählt wird. Dennoch muss man am besten in Etappen lesen. Marshall Sykes darf allerdings sehr gerne wieder zurückkommen. Ihn werde ich vermissen.


Dimitri Armand, Pierre Dubois

128 Seiten

Hardcover

24 €






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Leser-Mehrwert:

Wenn ihr mal keine Lust auf Lesen von Graphic Novels oder Mangas habt (und das ist schon sehr komisch gedacht), dann könnt ihr ja die Hörprogramme meines Partners einmal ausprobieren. Folgt einfach diesem Link!

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